
Sehenswürdigkeiten
| Park

Sehenswürdigkeiten
| Schloss
Schloss und Park Belvedere
Klassik Stiftung Weimar
Südlich von Weimar liegt auf einer Anhöhe und inmitten eines weitläufigen Parks mit Orangerie sowie Lust- und Irrgarten das Schloss Belvedere, die barocke Sommerresidenz der Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach. Es ist seit 1923 ein Museum für das Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts, in dem erlesene Porzellane aus dem Besitz des Weimarer Herzogshauses zu sehen sind. Schloss Zwischen 1724 und 1748 ließ sich Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar und Eisenach auf einer bewaldeten Anhöhe südlich der Stadt eine barocke Sommerresidenz, ein Schloss einschließlich einer Orangerie sowie eines Lust- und Irrgartens, errichten. Die Anlage ist eines der bedeutenden Projekte des herzoglichen Landbaumeisters Gottfried Heinrich Krohne, der für den Landesherrn eine ganze Reihe von Lustschlössern errichtete, von denen nur wenige erhalten sind. Ursprünglich als Jagdschloss mit Menagerie genutzt, wurde Belvedere im Typus eines Lustschlosses, einer Maison de plaisance, mit Pavillons, Uhren- und Kavaliershäusern sowie Landschaftspark ausgebaut. Bis 1904 war Belvedere der beliebte Sommersitz der Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach, vor allem der Herzogin Anna Amalia und der Großfürstin Maria Pawlowna. Nach der Abdankung des letzten Großherzogs Wilhelm Ernst wurde die Liegenschaft Eigentum des neuen Freistaates Thüringen. Seit 1923 war das Schloss als Teil der damals gegründeten Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar ein Museum für Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts und gab einen Einblick in die höfische Lebenswelt des Spätbarock und Rokoko. Weimar+ App für Schloss und Park Belvedere Sie können mit unserem hörspielartigen Audiowalk der App Weimar+ auf Entdeckungsreise durch den Schlosspark Belvedere gehen. Jeder Ort im Park hält eine ganz eigene Hörspielüberraschung bereit: von Kulturgeschichten aus der Entstehungszeit des Schlossparks bis hin zu reportageartigen Beiträgen zu gesellschaftspolitischen Themen, wie z.B. dem Klimawandel. So werden nicht nur die an der Parkgestaltung beteiligten Akteure – u.a. Anna Amalia, Herzog Carl August und Maria Pawlowna – Teil der Erzählungen, vielmehr werden die Herausforderungen einer modernen Park- und Denkmalpflege sowie einzelne Parkelemente, vielstimmig beleuchtet. Insgesamt 20 Stationen im Schlosspark Belvedere können während Ihres Besuches entdeckt werden. Mit Hilfe einer interaktiven Karte finden Sie sich im Park schnell zu recht. Im Nietzsche-Archiv und den historischen Parks erwarten Sie außerdem interaktive Spiele. Öffnungszeiten & Eintritt Schloss Belvedere mit Westpavillon: Sommer: Di – So 10 – 18 Uhr Winter geschlossen Erw. 7 € | erm. 5 € | Schüler*innen 3 € Gärtnerwohnhaus Sommer: Di – So 10 – 18 Uhr Winter geschlossen Eintritt frei Orangerie Belvedere Langes Haus mit wechselnden Ausstellungen 4. Mrz – 26. Mrz 23: Sa – So 11 – 17 Uhr Winter geschlossen Eintritt 2,50 € Schlosspark Belvedere ganzjährig frei zugänglich
Sehenswürdigkeiten
| Besichtigung
Wielandgut Oßmannstedt
Klassik Stiftung Weimar
Auf dem Landgut in Oßmannstedt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Weimar verlebte Christoph Martin Wieland, einer der bedeutendsten Schriftsteller der Aufklärung, von 1797 bis 1803 produktive Jahre. Das barocke Gutshaus, heute ein Museum mit zum Teil noch originalem Interieur, und der Park, in dem sich Wielands Grabstätte befindet, geben Einblicke in das Leben und Wirken des bedeutenden Dichters, Übersetzers und Herausgebers. Das Wieland-Museum Als einen „symbolischen Ort für die deutsche Spätaufklärung“ bezeichnete Jan Philipp Reemtsma das Anwesen mit dem 2005 neu eingerichteten Museum. Dem Germanisten und Wieland-Forscher ist die Restaurierung des Gebäudes maßgeblich zu verdanken. In den historischen Räumen befinden sich Möbel und Interieur aus Wielands Besitz. Zudem können die Besucherinnen und Besucher eine virtuelle Reise durch Wielands Zeitalter unternehmen und erhalten Einblick in das Leben und Wirken des Dichters. Im „Digitalen Osmantinum“ sind weiterführende Texte und Bilder zur Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts sowie der aktuelle Forschungsstand abrufbar. Grabstätte Seinem Wunsch gemäß fand Wieland 1813 in einer abgelegenen Partie des Parks direkt an der Ilm seine letzte Ruhestätte an der Seite seiner Gemahlin Anna Dorothea und von Sophie Brentano, die 1800 erst 24-jährig nach schwerer Erkrankung in Oßmannstedt verstorben war. Das Grabmal, ein dreiseitiger Obelisk aus Sandstein, trägt neben den Lebensdaten der hier Beigesetzten die von Wieland verfasste Inschrift: „Liebe und Freundschaft umschlang die verwandten Seelen im Leben – Und ihr Sterbliches deckt dieser gemeinsame Stein.“ Bildungs- und Forschungsstätte Im Wielandgut Oßmannstedt betreibt die Weimar-Jena-Akademie im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar eine Bildungsstätte, die neben kulturellen Seminaren auch Übernachtungsmöglichkeiten und Tagungsräume bietet. Zudem befindet sich dort die Arbeitsstelle Wieland-Edition, in der derzeit eine historisch-kritische Gesamtausgabe von Wielands Werken, die sogenannte Oßmannstedter Ausgabe, erarbeitet wird. Öffnungszeiten & Eintritt Sommer* Mo, Mi – So 10 – 17 Uhr Winter geschlossen (* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit) Eintritt frei Gutspark Oßmannstedt ganzjährig frei zugänglich
Sehenswürdigkeiten
| Schloss
Schloss und Park Tiefurt
Klassik Stiftung Weimar
Tiefurt ist der ehemalige „Musenort“ der Weimarer Hofgesellschaft. Das ländliche Anwesen war ab 1781 Sommersitz der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. Zum geselligen künstlerischen und musischen Zeitvertreib fernab des höfischen Zeremoniells empfing sie hier zahlreiche Gäste, darunter vor allem Goethe, Herder, Wieland und Schiller. Der weitläufige Park, der zusammen mit dem Schloss als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ zum UNESCO-Welterbe gehört, ist ein bedeutendes Zeugnis des frühen sentimentalen Landschaftsgartens und lädt zur Erkundung zahlreicher Denkmale ein. Besichtigung Die Räume geben Einblick in die unterschiedlichen Ausstattungen und Nutzungsphasen des Schlosses. Skulpturen und Büsten des Hofbildhauers Martin Gottlieb Klauer sowie Porzellane aus China, Meißen und Wien zählen zu den kunsthandwerklichen Höhepunkten der Einrichtung. Die gezeigten Kunstwerke erinnern auch an die Italienreise Anna Amalias von 1788 bis 1790. Vom Innenhof aus ist die sogenannte Kalte Küche zu besichtigen: Die dort ausgestellten historischen Schaugerichte aus Porzellan, Wachs und Papiermaché stammen aus dem herzoglichen Besitz und imitieren die Speisen täuschend echt. Schlossgeschichte Das 1765 für ein herzogliches Kammergut erbaute Pächterhaus war ab 1776 Wohnsitz von Prinz Constantin, dem jüngeren Bruder Carl Augusts von Sachsen-Weimar und Eisenach. Es wurde zu einem Landschlösschen ausgebaut. 1781 verlegte Anna Amalia hierher ihren Sommersitz, der zum beliebten Treffpunkt der Dichter, Denker und Künstler der Weimarer Klassik avancierte. Nach der Plünderung des Schlosses durch französische Truppen 1806 und dem Tod Anna Amalias 1807 wurde es um Tiefurt still. Erst ihr Enkel Carl Friedrich veranlasste ab 1820 Wiederherstellungsarbeiten und richtete das Schloss neu ein. Zum Museum ließ es Großherzog Wilhelm Ernst 1907 anlässlich des 100. Todestages Anna Amalias umgestalten. Park Der Schlosspark Tiefurt erstreckt sich auf einer Fläche von 21 Hektar zu beiden Seiten der Ilm. Sanft abfallende Wiesen mit schönen Baumgruppen reichen bis zum Flussufer. Jenseits der Ilm erhebt sich ein dicht mit Bäumen bewachsener Steilhang, der Ausblicke in die umgebende Landschaft und Blickbeziehungen in den Park zurück ermöglicht. Prinz Friedrich Ferdinand Constantin legte 1776 gemeinsam mit seinem Erzieher Karl Ludwig von Knebel einen englischen Landschaftspark an. Geschlängelte Wege führten zu ersten Parkarchitekturen und Sitzplätzen, umrahmt von verschiedenartigen Pflanzungen. Nach Constantins Abreise aus Weimar im Jahr 1781 verlegte Herzogin Anna Amalia ihren Sommersitz nach Tiefurt, setzte die Parkgestaltung schrittweise fort und schmückte das Ilmtal zu einem sentimentalen Garten mit stimmungsvollen Parkarchitekturen wie Vergilgrab, Musentempel und Salon aus. Nach der Plünderung des Schlosses durch französische Truppen 1806 und dem Tod Anna Amalias im darauffolgenden Jahr geriet Tiefurt aus dem Fokus. Erst mit der umfassenden Erneuerung und Umgestaltung des Parks zwischen 1846 und 1850 durch den Hofgärtner Eduard Petzold erhielt Tiefurt seine ursprüngliche Bedeutung zurück. Viele der heute das Parkbild bestimmenden Baumgruppen wurden in dieser Zeit gepflanzt. Öffnungszeiten & Eintritt Sommer* Mo, Mi – So 10 – 17 Uhr Winter geschlossen (* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit) Erw. 4 € | erm. 3 € | Schüler*innen 1 € Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Schlosspark Tiefurt ganzjährig frei zugänglich
Sehenswürdigkeiten
| Park
Gutspark Oßmannstedt
Klassik Stiftung Weimar
In Oßmannstedt ging Christoph Martin Wielands Lebenstraum, als „poetischer Landjunker“ auf seinem eigenen Gut zu leben, in Erfüllung. Als der Dichter 1797 das barocke Gebäudeensemble mit Gutspark erwarb, war wenig von dem ursprünglichen Barockgarten erhalten, da die Vorbesitzer die drei zur Ilm abfallenden Terrassen landwirtschaftlich genutzt hatten. „Auch mein verwildertes Osmantinum ist in seiner noch rohen Gestalt nicht ohne Reiz, wenigstens für einen so schwärmerischen alten Liebhaber der Natur wie sein dermahliger Besitzer. Vielleicht macht gerade dieser Zustand, daß noch so sehr viel daran umzuschaffen und zu verbessern, auszurotten und zu pflanzen, einzureißen und zu bauen ist, einen wesentlichen Theil des unerschöpflichen Interesses aus, den dieses kleine Besitzthum für mich hat“, schrieb Wieland am 13. Juni 1798 an Luise von Göchhausen. Wieland selbst nutzte das Gut landwirtschaftlich, legte einen Küchen- sowie einen Rosengarten an und traf sich hier in geselligen Runden. Wielands heiteres Garten- und Landleben brach mit dem Tod der in Oßmannstedt verstorbenen Sophie Brentano und seiner Gemahlin Anna Dorothea jäh ab und der Dichter zog 1803 zurück nach Weimar. Seinem Wunsch gemäß fand Wieland 1813 seine letzte Ruhestätte an der Seite seiner Frau und Sophie Brentanos im Oßmannstedter Gutspark. Gutspark Oßmannstedt ganzjährig frei zugänglich
Sehenswürdigkeiten
| Schloss
Schloss und Park Ettersburg
Klassik Stiftung Weimar
Ettersburg war seit der Errichtung der ersten Schloss- und Parkanlagen Anfang des 18. Jahrhunderts ein beliebter Jagd- und Sommersitz der herzoglichen Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach. Anna Amalia versammelte hier einen literarisch-musischen Kreis um sich. Der weitläufige Landschaftspark mit seinen Gartenanlagen und dem „Pückler-Schlag“ ist ein Kleinod der Gartenkunst. Das Schloss Auf der Nordseite des Großen Ettersberges begann Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Bau eines Jagdschlosses, das durch seinen Neffen Ernst August vollendet wurde. Das Anwesen diente der Herzogsfamilie bis zu ihrer Abdankung 1918 als Jagd- und Sommersitz, wo sie berühmte Gäste, darunter Franz Liszt und Hans Christian Andersen, empfing. In den Jahren nach 1919 wurden die Gebäude unter anderem als Landeserziehungsheim und Offiziersschule genutzt. 1968 ging die Anlage in die Trägerschaft einer Vorgängerinstitution der Klassik Stiftung Weimar über. Seit 2005 ist Schloss Ettersburg verpachtet und wird als Tagungsstätte genutzt. Schlosspark ganzjährig frei zugänglich. Eintritt frei
Sehenswürdigkeiten
| Besichtigung
Römisches Haus
Klassik Stiftung Weimar
Das im Park an der Ilm gelegene Römische Haus war der Lieblingswohnsitz und Rückzugsort des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach. Das Land- und Gartenhaus mit Aussicht auf das Ilmtal wurde in den Jahren von 1792 bis 1797 errichtet. Der klassizistische Bau entstand unter der Leitung Goethes nach dem Vorbild römischer Villen. Rundgang Der Rundgang umfasst die repräsentative, auch als Speisesaal genutzte Eingangshalle, den Blauen Salon, früher Schauplatz festlicher Geselligkeit, sowie den Gelben Salon, das ehemalige Arbeitszimmer des Herzogs. In den angrenzenden Räumen, in denen sich das Schlafgemach und die Ankleide befanden, sind Tafeln zur Hausgeschichte und Entwürfe zur Innenraumgestaltung zu sehen. Im Untergeschoss präsentiert eine Ausstellung die Entwicklung des Parks an der Ilm seit dem späten 18. Jahrhundert. Seit der grundlegenden Restaurierung des Römischen Hauses 1999 bietet sich ein unverstellter Blick auf die klassizistische Innendekoration. Da die Originalausstattung verloren ging, wurde auf jegliches Mobiliar verzichtet. Eine glückliche Ausnahme: Seit 2014 gehört das originale Porträt der Herzogin Anna Amalia von Angelika Kauffmann als Dauerleihgabe S.K.H. Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach wieder zur ursprünglichen Einrichtung des Hauses. Carl August hatte das 1788/89 in Rom entstandene Gemälde zum programmatischen Raumschmuck des Blauen Salons bestimmt. Architektur Die Pläne für das herzogliche Refugium stammen von dem Hamburger Architekten Johann August Arens, den Goethe auf seiner Italienreise kennengelernt hatte. Unter dessen Leitung entstand ein klassizistisches „Musterhaus“: ein aufgesockelter Tempelbau mit einer ionischen Vorhalle an der Eingangsseite. Das Untergeschoss mit einer von dorischen Säulen getragenen Halle wird von der Ilmaue aus sichtbar. Den Innenausbau übernahm Christian Friedrich Schuricht aus Dresden. Gemeinsam mit Goethe und seinem Freund Johann Heinrich Meyer schuf er ein einheitliches Dekorationsprogramm: Eine strenge Wandgliederung kennzeichnet die mit Stuck, Malereien und Reliefs prächtig verzierten Räume. Öffnungszeiten & Eintritt Sommer* Mo, Mi – So 10 – 17 Uhr (* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit) Eintritt frei
Sehenswürdigkeiten
| Besichtigung
Kassengewölbe
Klassik Stiftung Weimar
Im Kassengewölbe auf dem Jakobskirchhof wurde Friedrich Schiller in der Nacht vom 11. zum 12. Mai 1805 beigesetzt. 1827 erfolgte die Überführung seines vermeintlichen Leichnams in die Fürstengruft. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass die Gebeine jedoch von anderen Personen stammen. Der Sarg in der Fürstengruft ist heute leer. Geschichte Um 1712/13 ließ sich der Landrentmeister Christoph Jenichen auf dem Jakobskirchhof eine Begräbnisstätte, bestehend aus einem unterirdischen Gruftgewölbe und pavillonartigen Aufbau, errichten. 1742 ging sie in den Besitz des fürstlichen Landschaftskasse-Direktoriums über. Daher stammt die Bezeichnung „Kassengewölbe“. Die Behörde stellte die Gruft hohen Standespersonen zur Verfügung, die – wie im Falle Schillers – keine eigene Begräbnisstätte besaßen. Bis zur Schließung 1826 wurden im Gewölbe 64 Personen beigesetzt. 1826/27 und 1911/14 fanden Grabungen und Umbettungen der vermeintlichen Gebeine Schillers in die Fürstengruft statt. Genanalysen im Rahmen eines von 2006 bis 2008 durchgeführten Forschungsprojektes widerlegten eine Zugehörigkeit zu dem Dichter. Öffnungszeiten & Eintritt 9. Mai und 10. Nov 10 – 16 Uhr Eintritt frei
Sehenswürdigkeiten
| Burg